Historie

Die Geschichte der Siebenten-Tags-Adventisten
Die Wurzeln der Freikirche sowie deren Werdegang in Bezug auf Löbau.

aus einer Belegarbeit im Fach Religion
von Manuela Liedtke (Lawalde-Lauba)
aus dem Schuljahr 2007/2008

Den Text der ganzen Arbeit finden Sie >> hier.

Aus dem Inhalt
1. Einleitung
2. Die Anfänge (USA 1840)
3. Die Entstehung der STA
4. Deutsche Anfänge
5. Erster Weltkrieg und Weimarer Republik
6. Überlebenskampf im Nationalsozialismus
7. Nachkriegsjahre und zwei deutsche Staaten
8. Perspektiven im geeinten Deutschland
9. Die Gemeinde Löbau
10. Schluss

1. Einleitung

In einer Zeit, in der immer mehr Strömungen und Glaubensrichtungen auftreten, ist es von Bedeutung, sich über die entsprechenden Hintergründe zu informieren. Die Frage nach Identität und Herkunft der Kirchen und Freikirchen taucht demzufolge immer wieder auf – ein Grund mehr, der Sache auf die Spur zu gehen.
Die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten (kurz: STA) ist, weltweit betrachtet, eine der schnellstwachsenden Freikirchen; mit mehr als 15 Millionen Gemeindegliedern (Kinder und Jugendliche werden nicht mitgezählt), davon über 36'000[1] in Deutschland, gehört sie zu den größten Religionsgemeinschaften überhaupt.
Nicht nur deshalb ist es lohnenswert, sich mit den Wurzeln dieser Freikirche auseinanderzusetzen.

9. Die Gemeinde Löbau

Die Gründung der Löbauer Adventgemeinde erfolgte am 08.06.1918[36] mit zwölf Gemeindegliedern (davon acht Frauen). Sie war ein Zeichen des Gemeindewachstums gegen Ende des Ersten Weltkrieges. Dem ging eine rege Missionstätigkeit voraus; interessanterweise wurden die  Versammlungen trotz starker Anfeindungen gut besucht. „Die Botschaft vom wiederkommenden Herrn beeindruckte und erhitzte die Gemüter gleichermaßen. Bruder Krautschick wurde beispielsweise nach seinen Vorträgen tätlich angegriffen und mit Steinen beworfen.“[36] 
Im Jahr nach der Gründung blieb das Interesse bestehen; die Anzahl der Glieder verdoppelte sich nahezu.
Als Versammlungsort dienten zunächst Eigentumswohnungen einzelner Geschwister, jedoch wurden die Räumlichkeiten schnell zu klein – „Und nun begann die Wanderschaft von einem Raum zum andern.“[36] Sieben weitere Säle wurden nacheinander bezogen. Das im Jahr 1955[36] mit Hilfe der Vereinigung käuflich erworbene ehemalige Gasthaus „Löbauer Schweiz“ sollte eine Alternative bieten. „Leider war das ganze Haus so baufällig, dass es erst einmal polizeilich gesperrt werden musste(...) Mit großem Eifer und ungezählten Arbeitsstunden seitens der Löbauer Geschwister wurde innerhalb von drei Jahren dieses Haus bezugsfertig. Am 20. September 1958 konnte dann der neue Saal eingeweiht werden.“[37]
Innerhalb dieser Zeit ereignete sich viel. Der Druck des Nationalsozialismus wirkte sich auch hier aus, wenn vielleicht auch nicht so stark wie anderswo; die kleine Löbauer Gemeinde erhielt nicht so viel Aufmerksamkeit wie beispielsweise Hamburg oder Friedensau.
Nach dem Krieg erhielt die Gemeinde (wie jede andere in Deutschland) mehr Spielraum, der jedoch bald durch die sowjetische Besatzungsmacht wieder eingeschränkt wurde. Doch war die bereits erwähnte Renovierung des Versammlungsraums trotz knapper Baustoffe möglich. 
Im Jahre 1967[38] wurde die Genehmigung zur „1. Bibelausstellung“ erteilt; sie fand von Januar bis März statt. Beispielsweise wurde auch die kleinste gedruckte englische Bibel ausgestellt.
Trotz angemessener Besucherzahlen fand eine zweite derartige Ausstellung erst 1989[38] statt.
Evangelisationen, Taufen und alljährliche gemeinsame Unternehmungen wie Tagesausflüge stellten 
immer wiederkehrende Höhepunkte im Gemeindeleben dar. Auch Filmabende und Seminare waren willkommene Abwechslungen zum Lebensalltag in der DDR und stärkten den Zusammenhalt der Gemeinde.
Kurz nach der Wiedervereinigung wurde eine besondere Gesundheitswoche durchgeführt, die zunehmend besser besucht wurde; am letzten Abend waren alle Plätze besetzt. Weiterhin wurden in den darauffolgenden Jahren Entwöhnungskurse für Raucher angeboten.
Der Mauerfall hat keine großen Auswirkungen auf das Gemeindeleben gehabt, abgesehen von einer größeren Bandbreite an Kontaktmöglichkeiten und Verkündigern. Mit technischen Neuerungen und vielleicht einem neuen Stil ausgerüstet, hat es sich die Löbauer Adventgemeinde zur Aufgabe gemacht, mit wenig Mitteln etwas zu erreichen, auch wenn es scheinbar keine großen Wellen schlägt. So ist beispielsweise die Präsenz im „Gebet für Löbau“, einer seit 1997 regelmäßig stattfindenden konfessionsübergreifenden Gebetsgemeinschaft, ein nicht gering zu haltender Fakt.
Auch der Nachmittagsgottesdienst „XL – Christus fürs Leben“, zu dem insbesondere Nichtchristen und Jugendliche eingeladen worden sind, hat seit 2001 mit neuen Liedern und moderner Verkündigung dazu beigetragen. 
Im Rückblick kann man sagen, dass es nicht wichtig ist, wie viel man sichtlich erreicht hat, sondern dass etwas getan worden ist, um Menschen mit der Erlösungsbotschaft vom Kreuz und der Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu bekannt zu machen.